Rehwild
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Rehwild (Capreolus capreolus)
Rehwild, auch bekannt als Europäisches Reh, gehört zur Familie der Hirsche und zeichnet sich durch ein jährlich wechselndes Geweih der Männchen aus. Diese Tiere sind vor allem in der Dämmerung aktiv und ernähren sich von Blättern, Gräsern und Früchten (Konzentratselektierer), die sie in Wäldern und auf Feldern finden. Obwohl Rehe überwiegend solitär leben, schließen sich die Weibchen während der Aufzucht ihrer Kitze zu kleinen Gruppen zusammen, um die Jungen zu schützen und zu pflegen.
Allgemeine Beschreibung:
- Klasse: Säugetiere
- Ordnung: Paarhufer
- Familie: Hirsche
- Geschlechtsreife: Männchen (Böcke) mit 1 Jahr, Weibchen (Ricken) mit 1-2 Jahren
- Paarungszeit: Blattzeit im Juli und August
Aussehen:
- Fell: Sommerfell ist rotbraun, Winterfell graubraun.
- Größe: Schulterhöhe von 60-90 cm.
- Gewicht: Böcke wiegen zwischen 20 und 30 kg, Ricken zwischen 15 und 25 kg.
- Besondere Merkmale: Böcke tragen ein Geweih, das jährlich abgeworfen und neu gebildet wird.
Lebensraum:
- Verbreitung: In ganz Europa verbreitet, mit hoher Dichte in Deutschland.
- Habitat: Bevorzugt gemischte und Laubwälder mit angrenzenden offenen Feldern.
Ernährung:
- Nahrung: Vorwiegend Pflanzenfresser; ernährt sich von Blättern, Gräsern, Kräutern, Knospen, Früchten und Feldfrüchten.
- Fressverhalten: Äst in der Dämmerung und früh am Morgen.
Verhalten:
- Sozialstruktur: Außerhalb der Paarungszeit größtenteils solitär, Muttertiere leben mit ihren Kälbern.
- Aktivitätsmuster: Hauptsächlich in der Dämmerung und am frühen Morgen aktiv.
Fortpflanzung:
- Tragzeit: Etwa 9 Monate, mit einer Keimruhe, sodass die Kitze im Mai oder Juni geboren werden.
- Nachwuchs: In der Regel ein bis zwei Kitze.
Besonderheiten:
- Das Rehwild ist anpassungsfähig und kann auch in von Menschen beeinflussten Landschaften gut überleben.
- Die Population wird durch gezielte Jagd reguliert, um Überpopulation und damit verbundene Schäden an Feldern und Wäldern zu vermeiden.
„Kein anderes Wild steht dem Wald so innig zu Gesicht wie das Reh – scheu, anmutig und doch voller Leben.“
Scheue Natur und elegante Erscheinung
Rehe passen sich geschickt an die menschliche Nähe an und nutzen häufig kleine Waldstücke und Feldränder als Lebensraum. Sie sind bekannt für ihre schnellen, fließenden Bewegungen und die Fähigkeit, auch in dicht bewachsenen Gebieten sicher zu navigieren.
Zahnformel
I 0/3, C 0/1, P 3/3, M 3/3
Blattzeit
Mitte Juli bis Mitte August
Geweihzyklus
Abwurfzeit: Oktober bis Dezember Fegezeit: März bis Anfang Mai
Häufigste Fragen zum Rehwild
Rehwild ist vor allem in den dämmerungsaktiven Stunden unterwegs – also morgens in der Früh und abends kurz vor und nach Sonnenuntergang. In der Blattzeit kann es jedoch auch tagsüber sehr aktiv sein.
Der Rehbock trägt ein Geweih, das meist ab März neu geschoben und im Spätsommer verfegt ist. Ricken haben kein Geweih und wirken meist zierlicher. Auch die Spiegelzeichnung am Hinterteil unterscheidet sich leicht: Bei der Ricke ist der Spiegel eher herzförmig, beim Bock nierenförmig.
Rehwild ist ein sogenannter Konzentratselektierer und bevorzugt besonders nahrhafte Pflanzenteile: junge Knospen, Kräuter, Triebe und Blätter. Es frisst also sehr selektiv und hat einen hohen Anspruch an die Qualität seiner Nahrung.
Rehkitze besitzen in den ersten Lebenswochen keinen ausgeprägten Fluchtinstinkt. Stattdessen drücken sie sich bei Gefahr regungslos ins Gras – ein natürlicher Schutzmechanismus gegen Fressfeinde. Leider wird ihnen dieses Verhalten bei der Mahd häufig zum Verhängnis.